Freyung – Zur Jahreshauptversammlung im Vereinslokal „Wirtshaus zum Wendl“ lud die Freiwillige Feuerwehr Freyung am vergangenen Mittwochabend, 13.04.22, ein. Neben den Tätigkeitsberichten der verschiedenen Amtsträger stand auch die Neuwahl der Vorstandschaft auf der Tagesordnung. 1. Vorstand Peter Attenbrunner begrüßte u.a. Fahnenmutter Margit Heydn-Nesner, 1. Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich, Vertreter des Stadtrates, Ehrenkommandant Reiner Obemeier, Ehrenvorstand Harald Kössl sowie KBI Jürgen Binder und KBM’in Bauer als Vertreter der Kreisbrandinspektion. Attenbrunner blickte auf das Vereinsjahr 2021 zurück, was wie schon 2020 stark von pandemiebedingten Einschränkungen geprägt war. Lediglich zwei Vorstandschaftssitzungen konnten abgehalten werden, das vereinsinterne Starkbierfest sowie das geplante 150-jährige Gründungsfest mussten abgesagt werden. Stattdessen wurde im Sommer das Familienfest wiederbelebt, welches hohen Anklang bei allen Mitgliedern fand. Mit dem traditionellen Surfleischessen Ende Oktober musste das Vereinsjahr vorzeitig beendet werden, an eine Weihnachtsfeier war inzidenzbedingt nicht mehr zu denken.

Im Anschluss trug 1. Kommandant seinen Tätigkeitsbericht vor. 77 Einsätze mussten die knapp 60 Aktiven bewältigen.  Dies stellt einen Anstieg von 19 Einsätzen im Vergleich zum Jahr 2020 dar. Die 77 Einsätze teilten sich auf 36 Brände bzw. Brandmeldungen, 38 technische Hilfeleistungen, darunter 10 Verkehrsunfälle (2 mit eingeklemmter Person) sowie 3 sonstige Einsätze auf.

Die Ersatzbeschaffung des Tanklöschfahrzeugs war ebenso ein „Opfer“ der Pandemie. Auf Grund von Lieferschwierigkeiten und Personalmangel beim Aufbauhersteller verzögerte sich die Auslieferung von Florian Freyung 21/1 um ca. ein Jahr.

Ein besonderes Weihnachtsgeschenk traf jedoch am 14.12.2021 am Gerätehaus ein. Der vom Katastrophenschutz des Freistaates Bayern finanzierte Gerätewagen Notstrom ergänzt nun den Löschzug.

Die neu geschaffene Abschnittsführungsstelle im Gerätehaus Freyung war im Sommer zwei Mal gefordert. Hier wurden 46 Unwettereinsätze disponiert und abgearbeitet. Die Abschnittsführungsstelle dient im Wesentlichen der Entlastung der ILS Passau bei größeren Unwetterlagen. Zeitunkritische Einsätze werden per Software an Rechner im Feuerwehrhaus Freyung versandt, welche im Anschluss durch speziell geschultes Personal für das komplette Stadtgebiet sowie die Gemeinden Hinterschmiding und Philippsreut verteilt werden. Alle Funksprüche laufen dann im Gerätehaus Freyung auf. Ein außergewöhnlicher Einsatz forderte die Wehr am 23.04.2021. Ein abgestürzter Paraglider in Obergrainet konnte erst mit Hilfe einer Seilwinde eines Rettungshubschraubers gerettet werden. Der Verunglückte bedankte sich ein paar Monate später bei einem persönlichen Treffen im Gerätehaus Freyung. Zeitaufwändige Einsätze wie der Großbrand in Exenbach oder das durch Schnee verursachte Verkehrschaos Ende November wurden durch viele Aktive bewältigt. Heydn dankte der kompletten Mannschaft für ihren Dienst. Obwohl im vergangenen Jahr zwei neue Fahrzeuge im Freyunger Gerätehaus einziehen durften, mahnte Heydn mit einem zwinkernden Auge in Richtung des 1. Bürgermeisters Dr. Heinrich, dass mit der 33 Jahre alten Drehleiter mittelfristig eine erneute kostenintensive Anschaffung ansteht.

Mit Sebastian Kölbl, Sabrina Saenftl, Alex Stifter, Andreas Böhm, Oliver Pantazis, Philipp Mühlbauer, Uli Hurzlmeier und Thomas Lenz konnten acht neue Aktive begrüßt werden.

Dr. Olaf Heinrich dankte in seiner Ansprache ebenso allen Aktiven für ihren unermüdlichen Einsatz. Besonders hob er die im April 2022 ins Leben gerufene Kinderfeuerwehrgruppe hervor. Diese startete fulminant und die verfügbaren Plätze waren binnen weniger Stunden belegt. Im Sinne aller müsse es sein, dass möglichst viele Kinder in den kommenden Jahren in die aktive Mannschaft übernommen werden können. Heinrich machte jedoch deutlich, dass in den vergangenen Jahren mit dem Gerätehausneubau sowie den beiden neuen Fahrzeugen viel in den Brandschutz investiert wurde und die finanzielle Haushaltsentwicklung auf Grund der Pandemie sowie des Ukraine-Konflikts erst abgewartet werden müsse.

Kreisbrandinspektor Jürgen Binder trug die Zahlen des Landkreises vor. Hier leisten 3395 Aktive in 90 Feuerwehren ihren Dienst am Nächsten, was einen Anstieg um 125 Personen ausmacht. Er hofft, dass die Lehrgangsplanung im Jahr 2022 wieder auf ein Normalmaß hochgefahren werden kann, um die unzähligen ausgefallenen Lehrgänge nachholen zu können.

Jugendwart Florian Irlesberger musste ebenfalls auf viele Termine verzichten. Auch eine entsprechende Mitgliederwerbung war leider nicht möglich. Dennoch konnten drei Jugendliche mit Erfolg am Wissenstest 2020, sowie vier am Wissenstest 2021 teilnehmen. Das Weihnachtsgeschenk wurde den Nachwuchsfeuerwehrlern an die Haustüre gebracht.

Als nächstes Stand der Kassenbericht auf der Tagesordnung. Michael Grünzinger dankte zuerst der Freyunger Geschäftswelt sowie einzelnen Bürgern, welche die Wehr mit großzügigen Spenden unterstützten. Da das Bürgerfest zum zweiten Mal in Folge abgesagt wurde, fehlte dies als größte Einnahmequelle der Wehr im Kassenbericht. Um nicht wie im Jahr 2020 ein Defizit zu erzielen, wurden die Ausgaben zurückgefahren. Schließlich konnte ein Gewinn im Jahr 2021 erzielt werden.

Im Anschluss durfte Attenbrunner drei besondere Ehrungen vornehmen. Nepomuk Heydn und Johann Wimmer wurden für 60 Jahre Vereinszugehörigkeit sowie Ehrenkommandant Reiner Obermeier für 50 Jahre aktiven Dienst ausgezeichnet. Des Weiteren konnten folgende Personen Jubiläen feiern: Maxi Pauli (10 Jahre aktiv), Thomas Lenz (20 Jahre aktiv), Sigfried Hackl (40 Jahre aktiv), Christian Nesner, Peter Bartsch, Stefan Thaler, Daniel Peschl und Benedikt Obermeier (25 Jahre Vereinszugehörigkeit). Sebastian Vormann wurde zum 1. Fahnenjunker bestellt.

Bevor Dr. Olaf Heinrich die Neuwahlen der Vorstandschaft einleiten durfte, dankte Peter Attenbrunner dem scheidenen Beisitzer Johannes Schmid für seine 6-jährige Unterstützung mit einem kleinen Präsent.Die bisherigen Amtsinhaber wurden einstimmig wiedergewählt, Roland Hackl trat die Nachfolge von Schmid an. Somit setzt sich die Vorstandschaft wie folgt zusammen:

  1. Vorstand: Peter Attenbrunner
  2. Vorstand: Christian Nesner

Kassier: Michael Grünzinger

Schriftführer: Oliver Wagner

Beisitzer: Otto Christoph und Roland Hackl

Kassenprüfer: Josef Leutzinger und Christoph Endl

Die Kommandanten Heydn und Lösslein, Gerätewart Christian Stolz, Jugendwart Florian Irlesberger, Ehrenkommandant Reiner Obermeier sowie Ehrenvorstand Harald Kössl sind Kraft ihres Amtes in der Vorstandschaft vertreten.

In seinen Abschlussworten erinnert Attenbrunner nochmals an das bevorstehende 150-jährige Gründungsfest am 13. und 15. Mai.